Begegnung
Die ganze Welt ist eine schmale Brücke und die Hauptsache - ist keine Angst zu haben.- Rabbi Nachman von Breslov.
Als Künstler arbeite ich bevorzugt großformatig, beschäftige mich malerisch weitgehend mit dem religiös Mystischen . Mich interessiert der Traum, das unsagbare, unbewusste, die Welt der Vorstellungskraft- der Fantasie, aber nicht als konstruiertes, erzwungenes Geschöpf, sondern vielmehr in seiner oder ihrer Form; so wie es eben geträumt und empfangen wird, ob lichtig oder in Dunkelheit gehüllt, ob gerade geboren oder im Begriff die Welt zu verlassen, an der Grenze zu etwas völlig ungeahntem, neuem stehend.
Seit einigen Jahren bin ich, ausschließlich als freischaffender Künstler tätig, blicke aber auf viele Jahre der Erfahrung als Heilerziehungspfleger und pädagogische Kraft in der Jugendhilfe zurück.
Neben meiner Tätigkeit im Rahmen jüdischer Gemeinden,- Bildungseinrichtungen und diversen Kunstprojekten, begegne ich Schulklassen und Studierenden, "bunten" Gruppen: Menschen jeglichen Alters, Herkunft und Religion, zumeist im Rahmen politischer Bildung bzw. interreligiösem Dialog.
Die Zeichen der hebräischen Schrift dienen in diesen Kontexten als Brückenbauer zur jüdischen Religion und Kultur, sie sind aber,( und dass spüren und erleben die Teilnehmer"innen in meinen Workshops) vielmehr als dass;
Die 22 Zeichen sind nach jüdischer Überlieferung schon vor der Schöpfung in der Ewigkeit anwesend, existend-. Sie bilden eine Verbindung zum Jenseits, so wie auch der Name; Hebräer als Jenseitiger übersetzt werden kann, eben jemand der aus einer anderen Welt hinüber gekommen ist und stets mit dieser ewigen Welt in Beziehung steht.
Der Mensch als endliches und gleichzeitig ewiges Wesen, -jeder Mensch.
Sie sind Bilder aus einem universellem Sprachuniversum, sie können Worte formen aber auch ohne diese Sprechen, sie sind Zahlen, aber nicht quantitativ, sondern qualitativ sie zählen nicht, sondern erzählen.
Ich verfolge keinerlei missionarisches Ziel, vielmehr ist mein Anligen durch unsere Beschäftigung mit der "alten" Schrift wieder eine individuelle Verbindung zu sich selbst,der eigenen spirituellen und religiösen Identität zu begünstigen,eine Art "Erinnerung" zu inspirieren, unabhängig von religiöser oder kultureller Herkunft.
Manchmal bedarf es eines Zeichens auf dem Weg.
Fliegen sie mit...
Tuviah
Portrait oben: Verena Müller